Wie ich mit Weinbrand auch Achtsamkeit zelebrieren kann.
Das Wort Achtsamkeit ist in aller Munde und auf jedem Lebens- und Persönlichkeitsratgeber, der was auf sich hält, darf das viel beschworene Wort, nicht fehlen.
Nun muss man jetzt nicht zwangsweise auf dem Selbstfindungstrip sein und ich möchte Persönlichkeitsentwicklung per se auch nicht schlecht machen. Ist es doch ganz nützlich, sein Verhalten auch mal kritisch zu reflektieren und darüber nachzudenken, ob wir mit unseren Mitmenschen gut umgehen oder nicht.
Und da sind wir auch schon beim Kern der Sache.
All diese Ratgeber lassen sich kurz in einem Satz zusammenfassen…
Geht mit euch und eurer Umwelt; Mensch, Tier und natürlich auch Natur, liebevoll um.
Punkt…
Aber das verkauft sich nicht so gut und die Tipps in den zahllosen Ratgebern können, für den einen oder anderen, auch nützlich sein.
Wir alle lernen nie aus.
Das große ABER für mich ist immer, dass diese Ratgeber, in welcher Form auch immer, oft den schalen Nachgeschmack von “ Du bist nicht in Ordnung, wie du bist!”, bei mir hinterlässt.
Denn genau das ist ja die Aussage, dieser Lebensunterweisungen.
Nun möchte ich doch wieder den Bogen zu Jens´und meiner Leidenschaft machen.
Den Brandies dieser Welt.
Dieses spannende Thema hat uns gepackt und lässt uns nun nicht mehr los.
Nun stellt euch die Blicke unserer sozialen Interaktionspartner vor, als wir anfingen gebannt und vernarrt über dieses große Gebiet der Spirituosen zu plaudern.
Wie schon öfter erwähnt, ist der Weinbrand und der Cognac immer in den verstaubtesten Ecken wiederzufinden.
Vom Brandy und vom Armagnac haben viele noch nie was gehört.
Es macht uns beiden, Jens und mir, eine große Freude, unseren Mitmenschen etwas Neues und Spannendes ans Herz zu legen.
So kam es auch zu dieser Idee, des Artikels.
Wir haben beide festgestellt, dass die meisten Menschen sich nicht an diese außergewöhnliche Spirituose herantrauen. Die Berührungspunkte sind oft negativ besetzt.
Zu brennig, nicht hipp, schmeckt nicht und noch vieles mehr.
Drum werden wir regelmäßig mit einem ungläubigen Erstaunen betrachtet, wenn neue Bekanntschaften erfahren, welchem Hobby wir frönen.
Denn zu den oben genannten Vorurteilen kommen nun auch andere Vorurteile aufs Tablett. Dass Frauen sich mit Cognac auskennen könnten, scheint unmöglich und dann ist auch bei jedem alkoholischen Hobby das Thema des Saufens präsent.
Nun sei hier einmal erwähnt, dass wir beide sehr wenig Alkohol konsumieren. Wir beide sind einem guten Wein nicht abgeneigt und ich mag auch gerne ab und zu ein Bier.
Das kommt aber so selten vor, dass man sich um uns keine Sorgen machen muss.
Wenn wir Für LeGnac die Brandies verkosten, nehmen wir uns maximal drei Kandidaten vor und davon jeweils maximal 2 cl pro Kandidat.
Denn mehr ist nicht besser. Die Geschmacksnerven ermüden recht schnell und drum ist es dann auch nicht mehr möglich die differenzierten Geschmacksnuancen unterscheiden und benennen zu können. Wir appellieren an den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol.
How to do – die richtige Annäherung ans Thema
Um zur Achtsamkeit zurück zu kommen, möchte ich gern eine Art Anleitung für euch beschreiben, was das Konsumgut Brandy gleichzeitig zu einer Möglichkeit werden lässt, sich selbst, mit allen Sinnen zu spüren und vom Alltag abzuschalten. Auch um einfach mal für sich zu prüfen, ob man mit sich und seiner kleinen Welt zufrieden ist, wie sie jetzt ist.
Entscheidet euch für einen der wundervollen Brandies. Wenn ihr unsicher seid, lest gerne noch mal die Rezensionen zu bereits vorgestellten Kandidaten.
Traut euch auch gerne als ersten Vertreter, für euren Brandy-Start, einen Armagnac auszusuchen.
Hier gibt es sehr gute Qualität auch schon für knappe 30€.
Dann braucht ihr ein großes, bauchiges Glas.
Aber bitte keinen Stress. Wenn das vielbeschworene Brandyglas nicht im Haushalt vorhanden ist, tut es auch ein anderes Glas.
Es geht um Entspannung. Nicht um den Wettbewerb im “richtig-machen”.
Das Glas hat den Zweck, dass möglichst viel Sauerstoff an den Brandy kommt und er atmen kann.
Nehmt euch dazu einfach mal Zeit, am besten allein. Setzt euch mit den 2-4 cl Brandy eurer Wahl an einen ruhigen Ort, den ihr mögt und mit Entspannung assoziiert. Im besten Falle ist es auch noch bequem. Der Brandy sollte zumindest Zimmertemperatur haben. Zu kalt oder zu warm sollte er nicht sein. Das beeinträchtigt den Geschmack.
Nun wird’s spannend.
Das Glas wird in die Hand genommen, gegen das Licht gehalten. Die Farben werden sich angeschaut. Wie reagiert der Brandy im Gegenlicht? Das Spiel mit Licht und Schatten. Ist das mehr bernsteinfarben oder doch rotstichig Kupfer?
Die Nase kommt ins Spiel. Was riecht ihr? Nur den Alkohol? Dann gebt ihm noch ein paar Minuten in der Hand, im Glas.
Was nun? Früchte? Karamell? Vanille?
Oh und dieser wunderbare Eichengeruch. Das lässt mich immer ganz weit weg wandern, in Gedanken.
Wenn ihr jetzt schon ganz kribbelig seid, dann dürft ihr euch gerne auch an den ersten Schluck wagen.
Ganz behutsam, fast schon sinnlich, den Brandy die Lippen benetzen und sich von der Geschmacksexplosion überraschen lassen. Es haut mich immer wieder um, wenn ich beim ersten Nippen, dieses wundervolle prickeln spüre. Der Brandy breitet sich blitzschnell auf meiner Zunge, dem Gaumen, dem Mundraum aus. Wie ein Tropfen Öl, welches auf eine Wasseroberfläche tropft und sich blitzschnell verteilt. Das entspricht ungefähr dem Gefühl, dass mir beim Weinbrände testen am ehesten in der Beschreibung des Gefühls hilft. Und genau so bunt, wie es dann auf der Wasseroberfläche aussieht, sind auch alle Regenbogenfarben am Gaumen zu erschmecken.
Lasst euch einfach mal darauf ein und macht eine richtige Zeremonie daraus.
Es geht nicht um das Alkohol konsumieren, sondern die Besonderheit mit Haut und Haar nachzufühlen.
Zufriedenheit folgt auf dem Fuße
Ebenso wie alle Brandy- Vertreter nicht zu vergleichen sind, sind wir Menschen das auch nicht.
Wir alle sind individuelle Persönlichkeiten und im Selbstoptimierungswahn, dieser Jahre, ist es nicht leicht, zu akzeptieren, dass wir nicht alle gleich ticken.
Vermeintlich erstrebenswerte Charaktereigenschaften versuchen wir, neidvoll, in die eigene Persönlichkeit zu integrieren.
Die Eigenschaften und Verhaltensweisen, die allem Anschein nach, als unvorteilhaft angesehen werden, möchten wir verstecken oder mit sysyphusartiger Akribie, versuchen abzulegen.
Was die Gefahr der Konformität birgt, ist auf dem zweiten Blick noch viel tragischer. Nicht nur, dass wir uns alle immer mehr gleichen. Die persönliche Vielfalt geht dabei komplett verloren. Nach und nach.
Drum ist es nicht schön, seine, fälschlicherweise als schlecht oder nicht gut bezeichneten, Charakteristika so anzunehmen wie sie sind und auch einfach mal als das zu sehen was sie sind?
Nämlich die Merkmale, die einen, im Komplettpaket, zu dem Menschen machen, der wir sind.
Drum sehe ich auch jeden Cognac, Armagnac, Weinbrand und Brandy als eigenständige Komposition. Mit Stärken und Schwächen und doch perfekt so wie er ist.
An jedem getesteten Brandy, egal welcher Art, habe ich immer sehr spezielle Dinge finden können, die ihn unvergleichlich gemacht haben und auf seine Weise beeindruckt haben.
Was vielleicht mein umständlicher Versuch ist, zu sagen: Leute traut euch auch an Unbekanntes und versucht nicht alles zu optimieren.
Das Meiste, ist so wie es ist, wunderbar und unverfälscht und damit wertvoll um es zu achten und zu respektieren.
Ich wünsche mir, dass ihr einfach mal so eine Cognac- oder Weinbrandzeremonie ausprobiert und danach, möglicherweise, euch selbst gegenüber entspannter gegenübertreten könnt.
Lasst uns gerne dran teilhaben.
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Vielen Dank fürs lesen.
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