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Weihnachten ist schon ein bisschen her oder noch nicht ganz ran, wie man das immer gern sehen mag. Ich widme mich heute einem Weihnachtsgeschenk, dass mir große Freude bereitet und bei dem ich beim auspacken auch voller Vorfreude war: Dem Janneau Grand Armagnac VSOP.
Er lag bei mir unterm Weihnachtsbaum und das war für mich echt das Größte, weil ich so ein großer Armagnac-Fan bin.
Mit dem Janneau Armagnac kam auch einer zu mir nach Hause, welcher aus einem der größten und ältesten Häusern am Markt stammt.
Pierre Etienne Janneau gründete seine Maison 1851. Vier Generationen haben inzwischen das vererbte Wissen weitergeführt und den Geist nicht versiegen lassen. Die Destillation liegt direkt in der Stadt Condom, in der französischen Gascogne und somit direkt in der Armagnac Region, zwischen dem Atlantik und der Mittelmeerküste. Das Weingut vereint zwei der drei Armagnac-Terroirs, Bas Armagnac und Ténarèze, unter seinem ungewöhnlichen Familienwappen. Die Weinberge erstrecken sich über die Departements Gers, Landes und Lot-et Garonne. Mit den Weißweintrauben Ugni Blanc, Folle Blanche, Colombard und Baco werden vier, der zehn zugelassenen Traubensorten, zur Armagnac Herstellung bei Janneau angebaut und verwendet.
Armagnac gibt es, nachweislich, seit dem 14. Jahrhundert. In der über 700-jährigen Geschichte, dieser Spirituose, ging es oft drunter und drüber. Doch der aufregende Charakter ist geblieben…
Und davon möchte ich heute einen dieser Vertreter vorstellen. Die Armagnac werden bei Janneau im Doppelbrandverfahren hergestellt. Das ist sehr ungewöhnlich. Wo wir bei allen Weinbränden immer selbstverständlich vom Doppelbrandverfahren ausgehen, wird Armagnac normalerweise nur im speziellen Rektifikationsverfahren hergestellt und nur einmal gebrannt. Das Verfahren heißt Armagnaçais und ich stelle das in einem gesonderten Artikel zu späterer Zeit noch vor.
Nun hat Janneau sich gedacht, brennt er einen Teil des frisch vergorenen Weines im typischen Kupfer Alambic und einen anderen Teil im Armagnaçais Verfahren. Wobei die Mischung der Anteile aus beiden Bränden zum Stil des Janneau Hauses eine eigene Handschrift haben und ne nachdem, was dem Kellermeister vorschwebt, eine sehr knifflige Aufgabe des Verschnittes ist, um den gewünschten Charakter hervorzubringen.
Die Verpackung und die Flasche des Janneau Grand Armagnacs
Der Janneau Grand Armagnac VSOP kommt in einem Geschenkkarton daher. Hübsch und edel, in Schwarz, Silber und Gold. Wobei das Silber, sowohl auf der Flasche als auch auf dem Karton, immer in erhabener Prägung fühlbar ist und das Gold matt gehalten ist. Das Firmenlogo sieht aus, wie ein umgedrehtes Wappen und enthält den Anfangsbuchstaben der Familie Janneau. Natürlich wieder fühlbar geprägt.
Farblich ändert sich die Aufmachung, je nach Altersstufe des Armagnac, bei der Original Blend Sammlung. Optisch also super zu unterscheiden. Noch wichtig zu erwähnen, ist die Flasche an sich. Sie hat einen speziellen Namen: Die Godron Flasche. Sie sieht aus wie ein Boxbeutel, ist elegant und wie ein Flakon hochwertig mit einer karaffenartigen, Längsstreifen-Struktur hergestellt worden. Die zieht sich durch die komplette Original Blend Sammlung. Ansonsten bekommt man solide 70cl mit, natürlich, 40% Volumenprozent Alkohol.
Der erster Eindruck
Der ist erstmal durchweg positiv. Der Korken ist ein Naturkorken, mit Kunststoffschutz und einer handelsüblichen Aluminiummanschette drum herum, in Schwarz. Genauso wird bei der Flasche das komplette Design des Geschenkkartons gespiegelt. Straight, klar und elegant. Gefällt mir sehr gut und macht neugierig, ob beim Inhalt ebenfalls so sorgfältig alles durchdacht wurde. Er kommt bernsteinfarben, in der Flasche, daher. Da kann man drüber nachdenken, ob man ihm das abnehmen kann.
Der jüngste Eau de vie des VSOP muss ja, wie die fleißigen Leser inzwischen wissen werden, mindestens vier Jahre im Eichenfass gereift sein. Janneau selbst wirbt damit, dass beim Original Blend VSOP, einige Eaux de vie verschnitten wurden, die über 20 Jahre im Fass gelagert wurden. Daher wäre es tatsächlich möglich, dass er die Farbe selbstständig aufbauen konnte und möglicherweise kein Farbstoff zugegeben wurde, was ja gesetzlich erlaubt ist.
Wie macht er sich im Glas und in der Nase?
Aber nun will ich keinen länger als nötig auf die Folter spannen, fangen wir an…
Korken auf, rein ins Glas. Die Flaschenöffnungen sind sehr häufig mehr als verbesserungswürdig. Ich möchte doch nicht immer was von meinem edlen Genußmittel verschütten, weil es ohne Drop Stop nicht unfallfrei möglich ist. Leider ging hier nämlich auch wieder was daneben. Sehr ärgerlich. Aber gut, Drop Stop rein und gut.
In unserem, inzwischen allseits bewährten Tastingglas, kommt er nun honigfarben daher. Für mich wirkt er harmonisch und nicht zu dunkel. Beim ersten Geruchstest kommt mir, sehr dominant, die Rosine in die Nase. Auf jeden Fall sehr fruchtig, leicht grasig. Allerdings nicht scharf, sehr schön ausbalanciert, obwohl er noch nicht lange im Glas war. Ein Pluspunkt. Macht er es doch für Anfänger leichter, Zugang zu ihm zu finden. So langsam macht sich Vanille und dunkle Schokolade breit. Auch süßlich, karamellig will ich nicht verschweigen. Also womöglich doch Farbstoff zugesetzt? Es macht der Qualität ja keinen Abbruch, also kann ich darüber hinweg sehen.
Der Janneau Grand Armagnac VSOP im Geschmack und im Abgang
Nun aber mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich bin gespannt….
Janneau schreibt sich Üppigkeit und Weichheit auf die Fahne, oder das Wappen. Große Erwartungen schwingen also mit.
Als Erstes empfinde ich ihn etwas schärfer, als der Geruch vermuten ließ. Armagnac-Debütanten sei geraten, ihm etwas mehr Zeit zu geben. Dann entwickelt er sich ins Weichere. Wie angekündigt grüßt hier zuerst wieder die Rosine. Es könnte auch durchaus die Feige sein. Ich mag, wie das Fruchtige mit der Vanille vermählt ist und dazu das ausgewogene Tannin-Gefühl auf der Zunge. Ich empfinde das Holzige nicht als negativ oder störend. Es passt und die Kellermeister, die ebenfalls vom Wissen der vorherigen Generationen profitiert haben, haben alles richtig gemacht, eine solide Assemblage zu vereinen und in diese tolle Flasche zu verpacken.
Irgendein bisschen Zauber fehlt mir trotzdem. Das gewisse Etwas, der Bämm.
Er ist, wie Jens so schön sagt, “Everybodys Darling”. Was nichts Schlimmes ist. Aber wie wir alle wissen, machen Kanten und Ecken alles um ein Vielfaches spannender.
Das Ranking
Nach eingehender Betrachtung holt der Janneau Grand Armagnac VSOP solide 75 von 100 Punkten. Also empfehlenswert.
Ich mag das ausgewogene Bouquet und die aufregende Zusammenstellung. Auf jeden Fall ist der für Genießer geeignet, die sich des Feldes des Armagnacs nähern möchten.
Meine großen Erwartungen wurden nicht enttäuscht, trotzdem hätte er einen kleinen Spritzer mehr “frech” gut vertragen. Ich denke, dass das aber dem jungen Alter geschuldet ist und die älteren Jahrgänge der Original Blends womöglich etwas kecker sind.
Wir werden das höchstwahrscheinlich nochmal austesten. Ist ja nicht aller Tage Abend…
Zusammenfassung
Den AOC-Status (Appellation d’Origine Contrôlée) hat der Armagnac seit 1936 inne und die Qualität und harten Voraussetzungen, bei der Herstellung, machen ihn zu einer tollen Spirituose. Alles gut durchdacht und das Design sei hier nochmals positiv hervorgehoben. Ich habe selbst gesehen, dass er eine super Geschenkidee ist, für alle Armagnac-Überzeugten, wie allen Neulingen auf diesem Gebiet.
Spannend als kleine Nebenerwähnung sind die Sammlungen, die Janneau noch zu bieten hat:
- Einmal die Einzelbrände, bei der nur Trauben aus einem Terroir verwendet werden.
- Die Vintage-Sammlung, die nur aus Jahgangsarmagnacs besteht.
- Die Raritäten Reihe sind Armagnac, die aus der Privatsammlung der Familie Janneau verkauft werden.
- Dann die Dragon Vintage Sammlung, die, in Anlehnung an den chinesischen Markt, nur aus Trauben aus den Jahren des chinesischen Tierkreiszeichen des Drachen hervorgingen.
- Und dann noch die 50 years old golden age vintage 1964 Limited Edition. Diese spezielle Abfüllung ist in 1964 destilliert worden und 2014, streng auf 500, 50cl Flaschen, limitiert, abgefüllt worden. Mit einem ungewöhnlichen Alkoholgehalt von 50,9% Volumenprozent, Fassstärke.
Preis-Leistung
Zum Schluss sei gesagt, ihr könnt bei diesem wundervollen, kleinen Armagnac nichts verkehrt machen. Je nachdem wo ihr ihn findet, kostet er zwischen 30-45€ und ist ebenfalls bei Amazon erhältlich. Im Vergleich zu den anderen vorhanden Sammlungen des Hauses Janneau, kann man den Preis auf jeden Fall noch bezahlen. Bei den Raritäten oder der 1964 Jubiläumsabfüllung muss der Preis ins Astronomische gehen. Wer das Klimpergeld allerdings hat, dem sei gesagt, dass das durchaus eine gute Wertanlage sein kann.
Drop Stop – damit der gute Tropfen im Glas landet
Weil das Einschenken immer so eine knifflige Sache ist und man von dem tollen Traubendestillat nichts verschütten möchte, gibt es hier nochmal die Erwähnung des Drop Stop. Ich liebe diese kleinen silbernen Scheibchen. Man steckt sie leicht eingerollt in den Flaschenhals, das Drop Stop rollt sich bis zum selbständigen Festhalten aus und man hat einen Ausgießer, ohne Ausgießer, denn dieses kleine Wunderding hält in jeder Flasche und sie verschütten nie etwas. Ohne Müll, ohne Mühe, kleine feine Dingerchen… der Drop Stop bei Amazon*
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Bis bald und vielen Dank fürs lesen.
http://www.armagnac-janneau.com/ – Die Janneau Homepage
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Kompetent, kurzweilig und launig geschrieben, lässt sich füssig lesen und trifft absolut ins Schwarze, was den Janneau VSOP betrifft!
Klasse gemacht!