Gregory Porter “All Rise” – CD Review

Gregory Porter All Rise CD Review

Geschrieben von: Jens

Werbefuzzi, Fotograf, Blogger... Suchender nach Interessantem und Spannendem. Jetzt und hier unterwegs für Weinbrand und Kultur.

17. September 2020

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Mit welchem Satz auch immer man diesen Post anfangen möchte. Was lange währt, sollte endlich auch sehr gut werden. Hochmut kommt vor dem Fall. Wer sich Zeit lässt muss dann auch abliefern.

Völlig egal, ich hatte hier das neue Album von Gregory Porter ja schon angekündigt. Für April 2020 glaub ich. Das wurde ja nichts. Ist ja auch nicht sooo tragisch. Verkorkst wie 2020 ist, konnte ich die Verzögerung der Veröffentlichung sogar schon verstehen.

Als dann Ende August ein Umschlag bei mir eintrudelte, war ich gar nicht mehr darauf gefasst, dass „All Rise“, so heißt die Gregory Porter Scheibe, aus dem Umschlag fällt.

Gregory Porter erschien irgendwann auf meiner Bildfläche, als seine Mütze mein müdes Auge triggerte…. Damals bei Ina Müller in der Sendung, so war es, denk ich…

Seitdem tummelt sich Mister Porter in meiner Musiksammlung rum.

Warum ich diesen Post nicht schon vor 3 Wochen schrieb wird mir gerade wieder richtig bewusst. Musik muss sich bei mir setzen. Ich höre mir eine Cd meistens an, wenn sie bei mir ankommt, im Büro und im Auto. Dann muss sich das setzen. Und je nachdem…. Tage oder auch mal Wochen später muss ich das nochmal hören.

Und jetzt, wo ich das hier schreibe läuft Porters „All Rise“ auch.

Ich gebe es zu. Ich war bis dato gespalten, was meine Meinung zu dem Opus angeht.

Das ist schon alles ziemlich cool, was man da zu hören bekommt. Der Groove ist gut, Porter gibt alles… und da fängt es schon an…. Will man zuviel? Mir fehlt bei den ersten Songs ein bisschen die Coolness in der Darbietung, das ist alles in jedem Song ein bisschen drüber…. Nur einen Tick … aber das macht es auf Dauer anstrengend zu hören.

Gregory Porter All Rise CD Review

„If Love is Overrated“ fällt da zwangsläufig raus, auch wenn selbst hier manchmal das Gefühl aufkommen könnte, dass Porter ein bisschen doll drücken möchte. Dabei ist das eine großartige Nummer, die nichts braucht außer die Smoothness eines Barry White. Oh….jetzt hab ich‘s geschrieben…. Egal… Und auch hier wieder, die bis ans nervige produzierten Bläser… weniger ist halt manchmal mehr.

Das ist natürlich alles Meckern auf ganz hohem Niveau. Aber was willste machen. Da wartet man ein halbes Jahr auf die neue Platte eines der momentanen Jazz-Stars….da baut sich natürlich Erwartungshaltung auf.

Meine größte Angst beim Hören war, dass ich schreiben müsste, dass ich die Platte nicht durchhören kann und irgendwo in der Mitte jedesmal aufhöre. Das scheint aber, nachdem sich das alles ein bisschen gesetzt hat nicht der Fall zu sein. Trotzdem frage ich mich, warum man, also in dem Falle wohl Troy Miller, die Bläser derart dominant abgemischt hat….

Und wo alle anderen nur das Hohelied auf Gregory Porter und All Rise singen, fällt mir doch wirklich ein bisschen Kritik aus den Fingern in die Tastatur. Gut, ich werde natürlich immer wieder versöhnt, weil „Everything You Touch is Gold“ wirklich eine megacoole Nummer ist. Wie die meisten anderen auch.

Und natürlich sind die sanglichen Fähigkeiten von Mister Porter unbestritten hervorragend. Nicht unerwähnt bleiben sollen aber auch die Songwriting Abilities von Gregory Porter, hier lässt er sich auf der Platte nicht lumpen. Das ist alles ganz großartig und dicht an der Zeit.

Bei „Phoenix“ konnte der Produzent doch wirklich den Dampf aus den Bläsern nehmen. Und siehe da…. Wunderbar…. Sie sind da, sie sind präsent genug und sie fügen sich so wunderbar in den Song.

So kann man einfach nur sagen, „All Rise“ wird in der zweiten Hälfte stärker und weiß mich zu versöhnen.

Wo ich nach den ersten drei Songs schon ein bisschen die Augen verdrehte, sage ich jetzt: „Weiterhören!“ Wird stärker…. Und ist dann auch top produziert.

So kommt the „Real Truth“ nicht nur ziemlich am Ende des Albums …es offenbart seine ganze Wahrheit auch genau zum Ende hin…

Ich bin selbst jetzt beim Schreiben noch verwundert, wie es Gregory Porter schafft mich praktisch einmal komplett umzudrehen und von der hochgezogenen Augenbraue mit dem „naja….is schon ganz gut“ Blick zu einem überzeugten „je weiter man das Album hört, umso „BÄÄÄM“ Blick“ kommen lässt.

Und so brauchen wir natürlich nicht weiter zu philosophieren…. „All Rise“ von Gregory Porter sollte man haben… Soulstimme, Jazz und starke Songs. Machste nix falsch…

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